Spaß allein reicht nicht - Warum Kinder mehr wollen

 


 

Spaß allein reicht nicht – Warum Kinder mehr wollen als Elfenflügel

 

„Es soll doch nur ein Hobby sein...“
„Hauptsache, sie hat Spaß!“

 

Diese Sätze höre ich oft von Eltern – meist dann, wenn ihr Kind plötzlich nicht mehr mit Freude zum Ballett kommt. Doch was ist eigentlich passiert?

 


 

💔 Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

 

Viele Kinder starten mit einer klaren Vorstellung in den Ballettunterricht: Tütü, Spitzenschuhe, ein Auftritt auf der Bühne. Sie wollen strahlen. Sie wollen sich bewegen wie die großen Tänzerinnen im Fernsehen.

 

Und dann – treffen sie auf die Realität: Spagat tut weh. Die Füße müssen gestreckt sein. Man muss sich konzentrieren, sich etwas merken, sich anstrengen.
Und genau hier beginnt der wichtige Moment: Manche Kinder kommen 2–3 Mal die Woche, wachsen über sich hinaus. Andere sind nur einmal da – weil die Familie noch fünf andere Hobbys jongliert – und sehen plötzlich: „Die anderen sind besser als ich.“

 

Der sogenannte „Leistungsdruck“ entsteht nicht durch mich als Lehrerin.
Er entsteht durch die Erkenntnis des Kindes, dass sein Traum in weite Ferne rückt, wenn es nichts dafür tut.

 


 

🎯 Erfolg ist kein Zufall – auch im Kindertanz

 

Was viele vergessen: Auch Kinder wollen lernen.
Sie lieben es, wenn eine Übung plötzlich klappt, wenn sie etwas beherrschen, wenn sie stolz „Schau mal, was ich kann!“ rufen können.

 

Natürlich muss man nicht auf Spitzenschuhen enden.
Aber Ballett ohne Anspruch ist kein Ballett.
Dann trainieren wir nicht. Dann spielen wir. Und das ist auch okay – aber dann dürfen wir es nicht Ballett-Unterricht nennen.

 


 

💡 Was Kinder wirklich frustriert

 

Es ist nicht die Herausforderung. Es ist das Gefühl, dass die anderen mehr können.
Dass man selbst nicht mithalten kann – weil man zu wenig Zeit investiert.
Dann hört der Spaß auf. Und der Traum platzt – oft unbemerkt.

 

Und wer ist dann schuld? Der „Leistungsdruck“.

 

Doch in Wahrheit ist es: die Enttäuschung, nicht wachsen zu dürfen.

 


 

💛 Mein Unterricht: Klar, fordernd, liebevoll

 

Ja – ich fordere Leistung ein.
Ich fordere jeden Einzelnen auf, auf seinem Niveau sein Bestes zu geben. Sie müssen nicht besser sein, als die anderen, sie müssen nur besser sein, als sie gestern waren.
Denn nichts ist schöner als das Strahlen eines Kindes, das seinen eigenen Fortschritt spürt.

 

Ich frage nicht: „Warum kannst du das noch nicht?“
Sondern: „Was kannst du schon?“ und dann zeige ich die nächsten Schritte.